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Strategiewerkzeuge richtig nutzen!

17.07.2017

Strategiewerkzeuge werden eingesetzt, um Entscheidungen zu treffen und um komplexe Situationen zu vereinfachen und zu visualisieren. Sie sind ´Intelligenzverstärker´, die uns dabei helfen, das Richtige zu tun. Also z. B. zu entscheiden, ob ein bestimmtes Produkt weitergeführt oder besser eingestellt werden soll; ob der Eintritt in einen neuen Markt sinnvoll ist oder nicht.

Grundsätzlich können Strategiewerkzeuge auf verschiedenen Ebenen eingesetzt werden. So kann eine Portfolio-Analyse z. B. zur Bewertung von strategischen Geschäftsfeldern, von Produkten oder von einzelnen Kunden benutzt werden. Fluch und Segen dieses Strategiewerkzeugs ist die starke Vereinfachung: Mit 2 Achsen und 4 Feldern wird die Welt erklärt!

Besondere Sorgfalt ist bei der Erstellung der populären SWOT-Analyse angebracht. Die meisten SWOT-Analysen sind generisch und praktisch austauschbar: ´Opportunities´ werden oft mit ´Strategien´ verwechselt; als ´Threats´ werden fast immer ´neue Wettbewerber und Technologien´ angeführt; bei den ´Weaknesses´ wird in der Regel die ´schlechte interne Kommunikation´ genannt. (Ich habe es noch nie erlebt, dass die interne Kommunikation als gut angesehen wurde); bei den Stärken findet sich oft die ´starke Kundenbeziehung´ und ´hohe Qualität´- was immer auch darunter zu verstehen ist!

Diese Art der SWOT ist in 5 Minuten erstellt und bringt nichts! Eine professionelle SWOT ist dagegen spezifisch und stellt die Zusammenfassung - das Destillat - einer sehr intensiven Analyse des externen Unternehmensumfelds und der internen Wertschöpfungskette dar. Dennoch: Was als Stärke oder Schwäche, bzw. als Chance oder Risiko angesehen wird, liegt letztlich im Auge des Betrachters und bleibt mehr oder weniger subjektiv.

Für den effektiven und effizienten Einsatz von Strategie-Werkzeugen empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise, wobei die Tools im Rahmen eines Strategieprozesses oder auch separat verwendet werden können.

  1. Zuerst ist zu überlegen, was analysiert werden soll: Geht es um eine interne Analyse des Unternehmens oder um eine Analyse des externen Umfelds?

  2. Welcher spezifische Teilbereich soll untersucht werden und welches Tool ist dafür am besten geeignet? Welche Ebene soll untersucht werden? Das gesamte Unternehmen? Eine strategische Geschäftseinheit oder z. B. eine Produktlinie?

  3. Welche Zahlen, Daten und Fakten müssen vorhanden sein, damit die Analyse nicht nur ´aus dem Bauch heraus´erfolgt?

  4. Wer soll die Analyse durchführen? Zu empfehlen sind abteilungsübergreifende Teams, denn dadurch können ganz unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen einfließen.

  5. Wie soll mit ´unangenehmen Wahrheiten´ umgegangen werden, die durch die Analyse vielleicht auf die Tagesordnung kommen?

  6. Was soll mit den Ergebnissen geschehen? Wem sollen sie in welcher Form präsentiert werden? Welche Empfehlungen lassen sich daraus ableiten?

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