Die Unternehmenskultur als Wettbewerbsvorteil
%14.%08.%2017
Unternehmen, die sich die Frage stellen, wie sie ihre Position im immer härteren Wettbewerb stärken können, sollten einen Blick auf ihre Kultur werfen. Im Gegensatz zu harten Wettbewerbsfaktoren wie z.B. das Preis-/Leistungsverhältnis, technische Produktparameter oder hervorragender Service und Beratung ist die Kultur unsichtbar und schwer messbar.
Eine pragmatische Definition von Unternehmenskultur ist folgende: ´Unternehmenskultur ist die Art und Weise, wie man miteinander umgeht´. Die Kultur wird von den Führungskräften bestimmt – insbesondere dadurch, wie sie sich im täglichen Miteinander verhalten. Schöne Plakate an den Wänden, die die Mission, Vision und Werte eines Unternehmens beschreiben, bleiben Makulatur, wenn das Gesagte nicht mit der Realität übereinstimmt.
Die Unternehmenskultur ist wie Luft: Sie ist überall und durchdringt alles. Solange die Luft gut ist, bemerkt man sie nicht, aber sobald sie schlecht wird, fühlt man sich ebenfalls schlecht, ohne den Grund dafür zu kennen. Die Kultur läßt sich indirekt durch eine Reihe von Kennzahlen messen. Dazu gehören u.a. die Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuation, Krankenstand und die Anzahl eingereichter Verbesserungsvorschläge.
Wie trägt die Kultur als ´weiche´ Größe zur Wettbewerbsstärke eines Unternehmens bei? Hier ein Beispiel: In einer sich immer schneller drehenden Welt, müssen sich Unternehmen permanent anpassen. Eine Kultur, die die Mitarbeiter zu Offenheit, Querdenken und ungefragtem Widerspruch ermutigt, sorgt dafür, dass unangenehme Wahrheiten nicht unter den Teppich gekehrt, sondern umgehend auf die Management-Agenda kommen. Dadurch kann ein Unternehmen schneller reagieren und die Risiken von Fehlentscheidungen verringern.
Kann man die Unternehmenskultur verändern? Die Antwort lautet ja! Die Veränderung ist ein Prozess, der von oben angestoßen und dann von unten nach oben erfolgen muß. In strukturierten Workshops müssen die Mitarbeiter/innen Gelegenheit haben, sich zum Status Quo zu äußern und Schwächen beim Namen zu nennen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Dabei geht es insbesondere um Führungsstil, Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen.
Im nächsten Schritt sind konkrete Maßnahmen und Verantwortlichkeiten zu definieren, um die Schwächen systematisch abzustellen. Organisatorische Probleme können auf diese Weise relativ schnell behoben werden. Viel schwieriger ist die Veränderung von kontraproduktiven persönlichen Verhaltensweisen wie z. B.:
- Einschüchterung durch Kollegen und Vorgesetzte
- Man läßt andere nicht zu Wort kommen.
- Vereinbarungen werden nicht eingehalten, ohne dass Sanktionen erfolgen
- Informationen werden bewußt zurückgehalten
- Neue Ideen werden sofort zunichte gemacht
Hier kann mit professionellem Coaching Unterstützung geleistet werden. Aber Coaching ist immer nur ´Hilfe zur Selbsthilfe´: Wer trotz aller Hilfe nicht zur Veränderung bereit ist, dem müssen die Konsequenzen – im Extremfall auch die Trennung – deutlich vor Augen geführt werden!